Belthane – der Beginn des Sommers

Dieses gaelische oder auch keltische Fest des Sommerbeginns wird Anfang Mai, meist schon am 1. Mai gefeiert. Es markiert die Zeit zwischen Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche und Sommersonnenwende. Genauso wie schon Imbolc Anfang Februar den Beginn des Frühlings einleutet, so tut dies Belthane für den Sommer. Auch die in Mitteleuropa bekannten Eisheiligen (vom 11. -15. Mai) markieren hier eine wichtige Grenze. Ab diesem Zeitpunkt ist mit keinem späten Frost mehr zu rechnen (normalerweise) und wir können frostempfindliche Pflanzen auch ohne Schutz in die Erde setzen. Der 1. Mai wird auch bei uns mit dem Aufstellen des Maibaums noch gefeiert, auch wenn dieses Fest leider immer mehr an Bedeutung verliert.

In der Vergangenheit wurde Belthane gefeiert, sobald der lokale Weißdornbusch zu blühen beginnt. Das Fest hat in seinem Kern immer ein großes Lagerfeuer, von dem sich die Besucher das Licht z.B. mit einer Kerze in ihre Heime mitnahmen. Ein “frisches” Feuer, entstanden aus Reibung von Holzstücken, bringt neue Kraft.

Und was bedeutet das für uns?

Wenn wir die Jahreszeit und ihre Qualität beobachten, wenn wir sehen, was in der Pflanzen- und Tierwelt gerade los ist, dann sehen wir neues Leben entstehen. Die Schwäne bei mir um die Ecke sind vor etwa 10 Tagen geschlüpft und schwimmen schon fleißig durch die Gegend um die für sie völlig neue Welt zu erkunden und kennen zu lernen. Die Entenbabies waren sogar noch ein bisschen flotter. Und wenn wir diese jungen Tiere beobachten, merken wir ganz viel Neugierde, Staunen, alles Neue in uns aufnehmen, und pure Lebensfreude.

Vor etwa zwei Wochen habe ich eine Gruppe Rehe am Feld in der beginnenden Abenddämmerung beobachtet. Speziell eines ist mir hier aufgefallen: Es hat plötzlich, aus dem Nichts heraus begonnen, zu springen. Einfach so. Es wirkte auf mich, als hätte sie das aus purer Lebenslust getan. Immer und immer wieder ist sie in die Lüfte geschossen, hat trockene Erde aufgewirbelt, die vom Wind leicht vertragen wurde. Es war ein leicht bizarrer, aber auch unglaublich berührender Moment für mich. Die Erinnerung, dass wir alle auch diese Leichtfüßigkeit und freudige Leichtigkeit in uns haben, und meist viel zu selten zeigen.

Kinder können uns zeigen, wie wir das Leben leichter nehmen können und wieder richtig spielen. – Photocredit: pixabay.com/BarbaraJackson

Worum geht’s?

Jetzt ist die Zeit für Spiele. Kreative, freudig lockere und fantasievolle Spiele, die keinen bestimmten Zweck verfolgen. Es ist die Zeit des Ausprobierens, der Neugierde, des Stolperns, Fehler machens, und wieder Aufstehens. Auch generell, aber gerade jetzt ist es wichtig, dass wir das Leben nicht so ernst nehmen.

Gerade wenn wir eine schwere Zeit hinter uns haben, die uns herausgefordert hat, und es vielleicht noch immer tut, eine Zeit, wo viel Ungewissheit und Sorge den Alltag domiert hat, dann ist es umso wichtiger, uns an die Leichtigkeit des Lebens zu erinnern. Jetzt beginnt sich alles zu lockern, und darf die Lebensfreude wieder zurückkommen.

Und um mit dieser Leichtigkeit und Sorglosigkeit mit einzustimmen, gibt es zu dieser Zeit keine ernsten Fragen um dein Leben zu reflektieren. Stattdessen gebe ich dir folgende Impulse für diese Zeit mit:

Wann hast du das letzte Mal etwas Lustiges, Freies und zumindest leicht Albernes gemacht?

Wenn deine Antwort “weiß nicht” oder “länger als 2 Wochen her” ist, dann verbinde dich doch mal mit deinem inneren Kind. Schlage Purzelbäume, geh schaukeln, tanze, singe lautstark und mit Begeisterung – egal wer dich hören kann), Setz dir eine rote Clouns-Nase auf oder wähle sonst eine lustige Verkleidung, und spiel für ein paar Minuten (oder gern auch länger), du wärst ein Clown. Egal was. Lass deiner Fantasie freien Lauf!!

Wann hast du das letzte Mal voller Begeisterung etwas Neues gelernt?

Wenn deine Antwort “weiß nicht” oder „länger als 2 Wochen her“ ist, lade ich dich dazu ein, am besten gleich nach dem Herumblödeln von vorher das zu machen, was du schon immer lernen wolltest, aber dich nie drübergetraut hast. Völlig egal, ob du glaubst, dich dabei zu blamieren. Wenn wir die Welt als völlig neu und für uns unbekanntes Mysterium betrachten, so wie es die Kinder und kleinen Enten, Schwäne und sonstige Lebewesen tun, dann wird es irrellevant, was andere denken. Dann folgen wir einfach nur unserer Neugierde und Begeisterung. Alles andere wird unwichtig und fällt von uns ab.

Ich wünsche dir einen wundervollen Start in den beginnenden Sommer. Lass uns mehr Ausgelassenheit und Freude in die Welt tragen!

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