In der Natur zu Sein ist zu jeder Jahrezeit etwas anders. Im Frühling kommen grade alle Blätter und jungen Kräuter frisch heraus. Im Sommer kann es trocken und heiß werden, und wir werden umschwirrt von Insekten.
Und Ende September?
Ende September kann es passieren, dass es recht plötzlich unerwartet kalt wird, dass es die Hälfte der Zeit regnet, und wir dadurch in unseren Aktivitäten stark eingeschränkt scheinen. Zusätzlich wird es auch wieder früher finster, wodurch wir viel weniger vom Tag nutzen können. All das ist uns auch beim letzten „Natur und Sein“ Retreat im Wald widerfahren. Und auch wenn es für viele jetzt möglicherweise so klingen mag, dass es dadurch ein Reinfall war, war dem nicht so.
Wenn es regnet and nass ist, lernen wir viel direkter und tiefer den Wert des Feuers kennen. Außerdem ist dann eine ganz andere Stimmung im Wald. Dann tun wir nicht sehr viel, und sitzen möglicherweise mehr, und beobachten. Dadurch kann es dann auch passieren, – wie diesmal – dass wir wilde Tiere viel näher beobachten können. Uns ist nähmlich ein Feldhase direkt durchs Camp gehoppelt. Ganz entspannt und gemütlich. Und hat uns erst sehr spät bemerkt!
Die Geschenke im Herbst
Ende September ist es auch so, dass sich die Blätter bereits verfärben. Dadurch können wir durch einen in allen Herbstfarben strahlenden Weingarten wandern, der direkt an den Wald angrenzt. Und vielleicht sogar die eine oder andere vergessene Weintraube stibizen.
Dann kann es auch passieren, dass wir aufwachen zu den Worten: „Wow, so lange hab ich schon ewig nicht mehr geschlafen“. Einfach nur, weil es wieder früher finster wird, und wir ohne künstliches Licht wieder mehr nach den Rhythmen der Natur leben.
Draußen in der Natur einfach nur Sein heißt also nicht nur, dass wir alles geniesen und dass alles wildromantisch schön ist wie auf aufpolierten Instagram Bilder. IN der Natur Sein heißt eintauchen, andocken, einlassen. Sich selbst tiefer kennenlernen. Ein Leben kennenlernen, das direkter mit unseren Grundbedürfnissen verbunden ist, als wir es im Alltag meist erleben.
Und ja, das ist auch eine Herausforderung.
Es kann leicht sein, dass du auch an deine Grenzen kommst. Aber gleichzeitig ist der Wald und der Raum dafür da, genau dabei zu unterstützen, dich genau so anzunehmen, wie du jetzt grade bist. Ohne Bewertung, ohne Idee, wie es sein sollte.
Wild sein heißt nicht nur mit voller Energie durch den Wald zu laufen, laut zu schreien, oder ohne Zwänge zu tanzen. Wild sein ist ein bei sich selbst ankommen, und all das zu tun und rauszulassen, was wir uns sonst nicht erlauben. Das kann laut und ruhig, gross oder klein sein.
All das bringt uns unserem wahren Selbst, unserer Essenz, näher.